Wenn ein Katzenliebhaber sich ein
Rassenkätzchen zulegen möchte, soll es möglichst jung
sein. Kaum kann er erwarten, dass es endlich seine 12 Wochen – Mindestalter
bei der Abgabe - erreicht hat: Möchte er es doch spielen und aufwachsen
sehen, möglichst wenig möchte man verpassen von dieser allerliebsten
Katzenkinderzeit, die so kurz und putzig ist. Auch bilden sich in den
ersten Lebensmonaten Gewohnheiten, Vorlieben und persönliche Beziehungen
zwischen Mensch und Tier.
Ganz anders
der „geschulte Züchter“.Er
weiss, dass züchterische
Qualitäten je später, umso besser und zuverlässiger
beurteilt werden können. Nicht selten sind daher
Anfragen von Züchtern
nach fast oder sogar ganz erwachsenen Tieren
für Zucht und Show. Ebenso häufig
gibt es Verkaufs-Angebote von Züchtern für fertige Zuchttiere,
prämiert
und nachweislich „fruchtbar“! Umständehalber
wegen „Reduzierung
des Bestandes“ oder „Gelegenheits,- und
Schnäppchenkauf“ sind
auch so schleierhafte Formulierungen, wenn man schnellst
möglich eine
Katze „loshaben möchte.“
Bei solchen Züchtern hat die Katze „Flügel“,
weil sie bei Nicht-Gebrauch sofort weggegeben wird,
da so ein Tier ja nur noch kostet und nichts mehr bringt
!!! Gewiss ist es vernünftig, dass ein Züchter den eigenen „Katzenbestand“ im
Auge behält, aber sicher nicht um jeden Preis. Es wäre sehr zu hoffen,
dass in jedem seriösen Züchter-Haushalt ein paar Kastraten leben
dürfen- und zwar bis an ihr verdientes Lebensende.
Haben diese Katzenverkäufer auch schon jemals darüber nachgedacht,
dass unsere Rassekatzen nicht bloss „Zuchtmaterial“ darstellen,
sondern Lebewesen sind mit einer Seele und Gedanken
und Empfindungen besitzen?
Sind sie nicht imstande sich vorzustellen, was in einer
Katze vorgeht, wenn sie mir nichts, dir nichts, von
einem Fremden
abgeholt und
weggebracht wird,
in eine fremde Umgebung, zu ihr fremden Tiere? Hat
eine Katze, welche ihrer Bezugs-Person über Jahre
ihr Vertrauen entgegengebracht hat, ihm vielleicht
sogar
Katzenkinder
schenkte, gar keine
Rechte?
Was fühlt eine Katzenmutter, die von ihren erst 8 Wochen alten Kindern
getrennt und verhöckert wird? Ist sie vielleicht recht glücklich,
weil sie angeblich sowieso keine Milch mehr hat ?
Bestehen unsere Zuchtkatzen eigentlich nur aus Körperfunktionen und Schönheitsmerkmalen?
Wer seine Katze liebt, der kennt ihre Sprache, ihre Ausdrucksweise
für
Freude, Dankbarkeit oder Furcht,-
ihm müsste die Schamröte ins Gesicht steigen, beim blossen Gedanken
seinen langjährigen, vierbeinigen
Freund zu verhöckern oder gar unnötig einzuschläfern.
Jenen unsensiblen Menschen, die sich nie die Mühe
machten, sich in die Seele ihrer Katze hineinzuversetzen,
die sie nicht als Individum mit Recht auf Eigendasein
ansehen, sondern die bloss ihre Züchterehre
allein im Mittelpunkt dulden und ihre Tiere nach
Gebrauch oder auch bei Krankheit auf ihre Weise dem „erst
Besten“ weitergeben
oder gar entsorgen, für jene Menschen ist zu
hoffen, dass alle die armen Tiere, welche sie im
Laufe ihres „Züchterlebens“ verstossen
haben, eines Tages vor ihrem geistigen Auge erscheinen
mögen und ihnen
mit „Menschensprache"- da sie Kätzisch
nicht lernen wollen - die hässliche Wahrheit
ins Gesicht schreien!
Zum Schluss ist
noch zu sagen, dass solches Verhalten dem “Züchterruf“ überaus
schadet, auch wenn es leider der Wahrheit entspricht, es sei aber ausdrücklich
zu erwähnen,
dass es auch sehr viele gute Züchter gibt,welche mit viel Emotionen und
viel Herzblut “Rassekatzen züchten“ ihnen
gilt an dieser Stelle ein ganz herzliches DANKESCHÖN
! Wer nicht bereit ist, für alles, für wirklich
alles in seinem Leben „Verantwortung zu übernehmen“ der
wird keine Fortschritte, keinen Erfolg uns schon gar keine wahre langfristige
Freude erleben.
A. Akermann Schöfflisdorf
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